Das erste Mal in der Geschichte gewinnt eine Mannschaft des SV Kelheimwinzer das Kelheimer Hallenturnier. Für alle, die das Spektakel verpasst haben, haben wir einen etwas anderen Rückblick auf drei unvergessliche Spieltage. Natürlich mit vielen Fotos und Videos.
Was für ein Turnier, was für eine Mannschaft – ein etwas anderer Rückblick
Als der damals 23-jährige Künstler sein drittes Album veröffentlichte, wurde er zum Star der Musikszene. Es war das Jahr 1975, wenige Monate vor dem ersten Kelheimer Hallenturnier. Wer sich was traut, sagt: Auch der SV Kelheimwinzer wurde zu diesem Zeitpunkt ein gefeierter Star. Zumindest im eigenen Dorf. Den Fußballern war es gelungen, zunächst aus der C-Klasse aufzusteigen und 1975 schließlich Meister in der B-Klasse zu werden. Wer aber die Geschichte kennt, weiß: Der Erfolg währte nur kurz.
Die nächste Meisterschaft war erst für das kommende Jahrtausend vorgesehen. Was bleibt also, um den eigenen Stellenwert in der Region unter Beweis zu stellen? Stimmt, das Kelheimer Hallenturnier. Ein jährliches Treffen nahezu aller Vereine aus der Region, mitsamt deren Fußball-Choryphäen auf – und natürlich neben – dem Parkett. Dieser Prestige-Kick, ausgetragen vom ATSV Kelheim, sollte zu Beginn eines jeden neuen Jahres Mut und Selbstvertrauen geben. Sollte. Zumeist war der SVK Underdog. Manchmal gar auch Kanonenfutter. Anhänger der umliegenden Clubs hatten ihren Spaß. Lachten, lachten immer lauter, bis es ihnen vergehen sollte.
Den Serien-Siegern des ATSV und des SV Ihrlerstein konnte die Hallenmannschaft in den vergangenen Jahren nie richtig gefährlich werden. Sportlich reichte es – trotz der famosen Anhängerschaft, eine der besten der gesamten Turniere (sagt sogar der ausrichtende Verein selbst) – nie bis zum Halbfinale. Mehr als Platz fünf war nie drin. Aber die Vorstellungen zeigten: Winzer hat mit seinen vielen jungen, wilden Spielern Feuer gefangen. Kurzum: Winzer galt in verschiedensten Gruppenkonstellationen der vergangenen Jahre wieder als so etwas wie das Zünglein an der Waage. Oder waren die Fußballer sogar mehr als eine potenzielle Stolperfalle geworden? Nach dem Sensationssieg des Kelheimer Hallenturnieres vor wenigen Tagen dürfen wir diese Frage stolz mit „Ja“ beantworten. Und wer es noch immer nicht ganz glaubt, wie etwa Abteilungsleiter Gerhard Ilnseher, schließt sich einfach den 1975 berühmt gewordenen Worten der Austropop-Legende Wolfgang Ambros an: „Zwickt’s mi“. Denn spätestens jetzt ist der SV Kelheimwinzer nicht nur Star im eigenen Dorf, sondern der Star der Kelheimer Hallenszene. Wenn auch nur bis zur nächsten Auflage.
Eindrücke vom Kelheimer Hallenturnier 2020
Unser Weg zum Triumph
Zunächst musste sich unsere Mannschaft in der Vorrunde behaupten. Nach einem turbulenten ersten Spiel gegen Offenstetten (5:4-Sieg, nach 1:3-Rückstand), waren wir schon nach dem zweiten Spiel sicher weiter. Anschließend ging es in der Zwischenrunde (sh. unten) um den Einzug ins Halbfinale.
In der Zwischenrunde hatten wir vor dem letzten Gruppenspiel eine knifflige Ausgangslage. Nach der Niederlage gegen den ATSV Kelheim und dem Sieg gegen die SpVgg Wellenberg waren wir sowohl punkt-, als auch torgleich mit dem FC Kelheim. Das letzte Gruppenspiel gegen den FC, das schon mehrmals in den vergangenen Jahren ein “Schicksalsspiel” im negativen Sinne für uns war, konnten wir heuer aber souverän gewinnen.
Im Halbfinale erwartete uns der FC Kosova Regensburg. Durch eine disziplinierte Leistung waren wir zur ersten Halbzeit 1:0 in Führung. Kurz nach Wiederanpfiff aber streckte sich der Bezirksligist. Innerhalb kürzester Zeit stand es 1:3 für Kosova. Mit viel Kampfgeist kamen wir zurück, schossen fünf Sekunden vor Schluss sogar das 4:3. Hier im Video:
Das 4:3 konnten wir aber tatsächlich keine fünf Sekunden halten und es ging in eine sechsminütige, torlose Verlängerung. Anschließend: Elfmeterschießen. Sieg. Finale!
Im Finale kam es dann zum Duell der Kreisklassisten: SV Kelheimwinzer – FC Mindelstetten.
Ein taktisch geprägtes Spiel, in dem kein Team zu viel Risiko gehen wollte. Erst in der zweiten Hälfte sollten die Tore fallen. Für uns trafen zum 1:0 und 2:0 Hannes Limmer und Daniel Merkl. Mindelstetten konnte noch verkürzen, ehe Daniel Merkl kurz vor Schluss den ersten Winzerer Triumph in der Kelheimer Dreifachturnhalle perfekt machte. Hier das entscheidende dritte Tor zum Endstand:
Berichterstattung in der Mittelbayerischen Zeitung, im Donaukurier und auf FuPa
- MZ-Bericht zur Vorrunde (5. Januar)
- MZ-Bericht zur Hauptrunde (10. Januar)
- MZ-Bericht zum Winzerer Erfolg (12. Januar)
- Donaukurier über den Final-Spieltag (13. Januar)
- FuPa-Seite zum Kelheimer Hallenturnier