Der SV Kelheimwinzer -Sportverein seit 1966
Am 22. April 1966 haben 50 Sportinteressierte den SV Kelheimwinzer aus der Taufe gehoben. Die Gründungsversammlung war im damaligen Gasthaus Strobl. Am ersten Tag konnte der SV Kelheimwinzer 53 Mitglieder verzeichnen. Zum Vorstand wurde Erich Bobek gewählt. Zu seinem Stellvertreter wählte man Anton Rengstl. 1. Kassier wurde Hans Wagner, Schriftführer Anton Haas, Abteilungsleiter Richard Pollinger.
Als Sportplatz stellte die damalige Gemeinde Kelheimwinzer den Schulsportplatz zur Verfügung. In der ersten Vorstandsitzung am 27. April 1966 bestellte man Georg Ostermeier zum Platzwart und Siegfried Meyer als Trainer. Vertreten sollten ihn Rudolf Arnold und Richard Pollinger.
Wichtigster Tagesordnungspunkt der ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung war am 12. Mai 1966 die Beratung einer Vereinssatzung, in deren §1 als Vereinszweck die Pflege der Leibesübungen, des Sportgeistes und der Kameradschaft angeführt war. Dabei legte man auch fest, dass der Verein dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) sowie dem Bayerischen Fußballverband (BFV) angeschlossen werden soll. Bei Nachwahlen für einige Aufgaben wählte man Rudolf Arnold zum Jugendleiter und die Mitglieder Lothar Klose und Adolf Schach zu Kassenprüfern. Bei der Mitgliederversammlung am 01. Juli 1966 beschloß man einstimmig den Eintritt in den BFV. Am 7. Oktober konnte man bereits 128 Mitglieder verzeichnen.
In der Jahreshauptversammlung vom 20. Januar 1967 stellte Richard Pollinger seinen Posten als Fußballabteilungsleiter zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Anton Rengstl, stellvertretender Vorstand Josef Roith. Am 7. April 1967 übernahm Lenz Ostermeier das Training der Schülermannschaft. Dankbar nahm man zur Kenntnis, dass die Gemeinde zur Pflege des Spielplatzes einen Rasenmäher zur Verfügung stellte. Am 4. August 1967 konnte man 168 Mitglieder verzeichnen. Voller Stolz konnte am 19. Oktober 1967 festgestellt werden, daß die Jugendmannschaft und die Schülermannschaft je einen Spitzenplatz in den Tabellen einnahmen.
Die Gründungsmitglieder
Arnold, Anton
Bittner, Josef
Gaßner, Alois
Gsellhofer, Friedrich
Heim, Emil
Lieb, Werner
Meyer, Siegfried
Pollinger, Thomas
Rengstl, Anton
Schlauderer, Fritz
Sendtner, Konrad
Stangl, Herbert
Strobl, Adolf jun.
Wanzeck, Harald
Arnold, Rudolf sen.
Bobek, Erich
Gießmann, Günter
Haas, Anton
Hiltner, Alois
Meindorfer, Erhard
Mies, Franz
Pollinger, Richard
Roith, Josef
Schlauderer, Ludwig sen.
Spornraft, Josef
Stark, Josef
Wagner, Hans jun.
Wurmdobler, Rober
Arnold, Rudolf jun.
Bobek, Felicitas
Grill, Johann
Haas, Josef
Klose, Lothar
Mayer, Johann
Nadler, Josef
Pollinger, Herbert
Rott, Adolf
Schlauderer, Ludwig jun.
Stadler, Johann
Stark, Karl
Wagner, Karl
Zahradnik, Edwin
Bachschmid, Josef
Friedl, Ludwig
Gruber, Otto
Hackl, Edgar
Kubitza, Manfred
Mayer, Rudi
Ostermeier, Georg
Reime, Norbert
Schinn, Hermann
Schwindl, Wilhelm
Staller, Bernhard
Strobl, Adolf sen.
Wallner, Karl
Der Sportheim-Bau
In der Mitgliederversammlung im Januar 1968 besprach man den möglichen Bau eines Sportheimes. Zu diesem Zweck bildete man mit Josef Stark und Otto Wagner einen Bauausschuss. Als Veranstaltungswarte wurden Hermann Schinn und Willi Ruhland gewählt. Sie organisierten auch den ersten Faschingszug des Sportvereins, der am Faschingssonntag 1968 durch Kelheimwinzer rollte.
Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. März 1968 besprach man den inzwischen erstellten Plan für ein Sportheim und versuchte, den Arbeitseinsatz für die Erstellung des Rohbaus zur organisieren. Dabei wählte man Hermann Schinn zum Leiter des Arbeitseinsatzes.
Die am 21. Juni 1968 durchgeführte Neuwahl sah Josef Riedl als 1. Vorsitzenden, nachdem Lehrer Bobek auf eine Wiederwahl verzichtet hatte. Er übernahm stattdessen die Tätigkeiten des Schriftführers. Zum 2. Vorsitzenden wählte man Willi Ruhland. Die übrigen Posten behielten deren bisherige Inhaber. Aus dem seinerzeit verfassten Bericht ergibt sich, dass die Schülermannschaft damals den ersten Tabellenplatz einnahm. Bei dieser Jahreshauptversammlung beschloss man auch die Gründung einer Tischtennisabteilung, zu deren Leiter Georg Wunderlich gewählt wurde. Die Abteilung umfasste sieben Jugendspieler und elf Senioren.
In der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 7. März 1969 beschloss man, das Vereinslokal zu wechseln. Dieses sollte nunmehr das Gasthaus Winzer sein.
Der Verein hatte zu dieser Zeit 192 Mitglieder.
In der Jahreshauptversammlung vom 28. Juni 1969 stellte man fest, dass die erste Mannschaft in der abgelaufenen Spielsaison den 4. Platz, die Jugend den 6. Platz erreicht hatten, während die Schüler Vizemeister geworden waren. Bei dieser Sitzung erklärte der bisherige Schriftführer Erich Bobek, der inzwischen zum Rektor der Hauptschule Kelheim ernannt worden war, aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt. Rudi Weinzierl übernahm dessen Aufgabe.
In der Ausschusssitzung vom 28. Januar 1970 wurde erstmals die Frage der Durchführung eines Volksmarsches besprochen, die bis zu dessen Durchführung am 19. und 20. September 1970 Gegenstand jeder Ausschusssitzung war. Bei der Jahreshauptversammlung am 24. April 1970 wurde Willi Ruhland zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zum 2. Vorsitzenden wählte man Werner Katschke, zum ersten Schriftführer Rudi Weinzierl, zum zweiten Schriftführer Hans Wagner. Fußballabteilungsleiter wurde Ludwig Schlauderer. Erster Kassier blieb Hans Wagner, Kassenprüfer Lothar Klose und Adolf Schach. Am 30. Mai 1970 konnte die Hebfeier für das Sportheim durchgeführt werden. Durch besonderen Arbeitseinsatz hatten sich Hermann Schinn, Anton Rengstl, Lothar Klose, Siegfried Meyer, Josef Schwindl, Josef Nierer, Reinhard Grill, Otto Wagner, Josef Weinzierl, Hans Wagner, Josef Stark und Ludwig Schlauderer verdient gemacht.
Insgesamt leisteten die Mitglieder des Sportvereins an 151 Arbeitstagen 4036 freiwillige Stunden. Sie fertigten auch die 10.350 Hohlblocksteine für die Umfassungsmauern selbst an. Dazu stellte die Firma Rott, Kelheim, ihre Anlagen zur Verfügung. Außerdem gab sie kostenlos die benötigten Materialien ab und überließ einen LKW für Transportarbeiten. Die Schlacke bekam der Verein gratis von der Zellstoffabrik. Unentgeltlich fertigte auch der Architekt Emil Reichl, Kelheim, den Bauplan. Das Bauholz spendeten Landwirte von Kelheimwinzer und Herrnsaal.
Die Vereinseintragung
In der Spielsaison 1969/70 wurden die Schüler Meister. Am 18. Juni 1970 diskutierte man erstmals mit der Gemeinde über die Zukunft des Sportheimes, über eine eventuelle Beteiligung des Sportvereins am Gebäude, basierend auf der Arbeitsleistung der Vereinsmitglieder. Man kam überein, dass bei einer anderweitigen Verwendung des Heimes oder beim Verkauf desselben der Sportverein mit einem Drittel des Verkaufswertes entschädigt wird. In diesem Jahr erreichte die erste Mannschaft den 4. Platz.
In der Jahreshauptversammlung vom 10. Januar 1971 konnte Vorstand Ruhland den neuen Mitgliederstand von 203 Mitgliedern angeben. Auch in diesem Jahr beherrschte das Thema Volksmarsch, der dann im Herbst zur Durchführung kam, die verschiedenen Ausschusssitzungen. In einem Gespräch mit der Gemeinde einigte man sich am 13. April 1971 über ein Benutzungsrecht am Spielplatz und legte dabei fest, dass dem Verein ein solches eingeräumt werde, wenn gemeinsam ein Ausweichplatz für Kinder geschaffen wird.
In der Ausschusssitzung vom 25. Mai 1971 beschloss man die Anschaffung von beweglichen Toren für den Trainingsplatz, am 13. November 1971 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine neue Satzung und außerdem, einen Antrag auf Eintragung des Vereins in das Vereinregister zu stellen. Diese Satzung wurde am 14. Juli 1972 in einigen Punkten revidiert. Sie bildet den Gegenstand der am 13. Februar 1973 unter der Nummer VR 75 beim Vereinsregister Kelheim erfolgen Eintragung.
Erste Erfolge
Die Neuwahlen vom 8. Januar 1972 erbrachten Werner Lieb als neuen zweiten Vorsitzenden und Günther Gießmann als Schriftführer.
Voller Stolz konnte man bei der Mitgliederversammlung am 21. April 1972 feststellen, dass die Tischtennis-Abteilung Kreispokalsieger geworden ist. Für den September plante man den vierten internationalen Volksmarsch. Mit besonderer Freude konnte am 8. September 1973 die feierliche Einweihung des Sportheimes begangen werden. Auch in diesem Jahre führte man einen Volksmarsch durch.
In der Jahreshauptversammlung vom 5. Januar 1974 wählte man Rudolf Kramlich zum neuen Schriftführer, nachdem Günther Gießmann auf eine Wiederwahl keinen Wert gelegt hatte. Die übrigen Posten blieben bei den bisherigen Inhabern.
In diesem Jahr stieg die erste Mannschaft in die B-Klasse (heute: Kreisklasse) auf. Außerdem begann man mit den Vorbereitungen für das Auffüllen des Sportplatzes. Am 12. Oktober führte man wieder einen Volksmarsch durch. Mit der Gemeinde einigte man sich am 15. November 1974 über ein Bestimmungsrecht des Vereins über den Sportplatz und das Sportheim. Dabei legte man fest, dass das Benutzungsrecht über eine etwaige Eingemeindung gelten solle. Im Jahre 1975 wurde der Sportplatz in die heutige Form gebracht, eine ebene Spielfläche angelegt.
In diesem Jahr brachte die erste Fußballmannschaft das Kunststück fertig, sozusagen im Durchgang Meister der B-Klasse zu werden und in die A-Klasse (heute: Kreisliga) aufzusteigen.
Die Tischtennisdamen erreichten in diesem Jahr ebenfalls den Meistertitel. Im Herbst veranstaltete man wieder einen Volksmarsch. Die am 12. März 1976 durchgeführten Neuwahlen sahen Rudi Weinzierl als neuen zweiten Vorsitzenden. In diesem Jahr konnte am 24. Juli das 10-jährige Bestehen des Vereins gefeiert werden.
Ein Wermutstropfen in dieses Jubiläumsjahr brachte allerdings der Abstieg der ersten Fußballmannschaft in die B-Klasse. Sie konnte sich in der A-Klasse nicht behaupten.
Die Eingemeindung
Am 7. September 1976 gründete man eine “Gymnastikgruppe der Damen”. In der Mitgliederversammlung am 10. Juli 1977 stellte man fest, dass die 1. Fußballmannschaft nunmehr auch von der B-Klasse wieder habe absteigen müssen.
Bei der Ausschusssitzung am 2. November 1977 befasste man sich u.a. mit dem von der Gemeinde vorgelegten Pachtvertrag über den Fußballplatz. In der Sitzung vom 16. Dezember 1977 bildete ein Belegungsplan für die nahezu fertiggestellte, von der Gemeinde für 1,3 Millionen DM errichtete Mehrzweckhalle den Gegenstand eifrigen Diskutierens.
Die Neuwahlen vom 5. Januar 1978 brachten in der Vereinsführung keinen Wechsel.
Vom 28. April bis 30. April 1978 wurde die Mehrzweckhalle, auch unter dem Hintergrund der für den 1. Mai 1978 festgelegten Eingliederung der Gemeinde Kelheimwinzer an die Stadt Kelheim, eingeweiht.
Am 28. April 1978 schlossen die Gemeinde und der Sportverein einen auf die Dauer von 30 Jahren festgelegten Pachtvertrag über den Sportplatz mit der Klausel ab, dass sich die Pachtzeit um weitere 5 Jahre verlängere, wenn der Vertrag nicht ein Jahr vor Ablauf der Pachtzeit gekündigt werde. Als Pachtzins legte man einen Betrag von 100 DM pro Jahr fest. Für den Fall, dass die Gemeinde den Sportplatz für andere Zwecke benötige, sieht der Vertrag vor, dass die Gemeinde dann dem Sportverein eine angemessene Entschädigung für die Anlegung eines neuen Sportplatzes zu bezahlen habe. An diesem 28. April schloss man einen Erbbaurechtsvertrag, der das Sportheim zum Gegenstand hatte. Der Vertrag wurde auf eine Laufzeit von 99 Jahren, beginnend am 1. April 1978, abgeschlossen. Dem Vertrag zufolge ist der Erbbauberechtigte, also der SV Kelheimwinzer verpflichtet, das auf der Vertragsfläche stehende Sportheim zu unterhalten und auch die notwendigen Reparaturen auf eigene Kosten auszuführen. Den Erbbauzins für die 600 Quadratmeter umfassende Vertragsfläche legte man auf 30 Pfennig je Quadratmeter fest.